Alternativen zum Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Beim Neubau als auch bei der Sanierung von Altbauten wird oft vorschnell zu Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) gegriffen. Häufig werden heutzutage dicke Polystyrol- oder PU-Platten auf die Fassade gedübelt oder geklebt. Schöne alte Häuser und stilvolle Fassaden verschwinden hinter dicken Kunststoffplatten. Alte charakteristische Bautstile werden mit Dämmstoffplatten abgedeckt und plötzlich sieht alles einheitlich aus. Egal ob Nord, Süd, Ost oder West viele Häuser werden zu austauschbaren Kunststoffkästen ohne individuellen Charakter.

Aber immer mehr Eigenheimbesitzer und Sanierer können sich nicht mit den klassischen Wärmedämmverbundsystemen anfreunden, da es sich um Dämmstoffe handelt, deren Rohstoffe auf Erdöl basieren, die später teuer als Sondermüll entsorgt werden müssen. Ein weiterer Nachteil erdölbasierter Dämmstoffe ist die hohe Brandgefahr. Im Ernstfall kann ein falsch angebrachtes WDVS-System aus Kunststoffdämmstoffen sogar zu einem Brandbeschleuniger werden. Für alle diejenigen, die nicht auf erdölbasierte Dämmstoffe zurückgreifen möchten, finden sich heutzutage gute Alternativen.

Insbesondere Gebäude mit zweischaligem Mauerwerk lassen sich mit einer nachträglichen Kerndämmung kostengünstiger dämmen als mit einem WDVS-System. Hierbei wird die vorhandene Hohlschicht zwischen Innen- und Außenschale genutzt. Es müssen lediglich winzige Löcher in die Außenschale gebohrt werden. Durch diese Einfülllöcher wird anschließend per Luftdruck eine nicht brennbare Kerndämmung (z.B. Paroc BLT 7) in die Hohlschicht geblasen. Die Hohlschicht wird vollständig mit der nachträglichen Kerndämmung ausgefüllt. Die Kosten für eine nachträgliche Kerndämmung  betragen nur rund ein Drittel der Kosten für ein Wärmedämmverbundsystem. Darüber hinaus erfolgt die Verarbeitung der Kerndämmung deutlich schneller als die Anbringung eines WDVS-Systems. In der Regel kann ein durchschnittliches Einfamilienhaus innerhalb eines Tages vollständig gedämmt werden.

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